Marsa Alam 2012

...weil’s so schön war
Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass der Tauchsportverein Aquarius Rosenstein sich gerne im Herbst nach Ägypten begibt. So auch in diesem Jahr. Auf Grund der überzeugenden Woche im Juni ging es Anfang November wieder ins Tauchcamp Beach Safari Nähe Marsa Alam. Diesmal für neun Tage, um das Tauchen so richtig auszukosten. Bei immerhin noch stolzen 31°C am Tag und 26°C Wassertemperatur war es ein Wohlgenuss für die Tauchgänge. Leider wird es um 16.30 Uhr schon dunkel, so dass man doch früh morgens beginnen muss, um auf 4 Tauchgänge am Tag zu kommen. Wieder einmal konnte die Gruppe mit neuen Highlights überrascht werden.
Die gesunde Mischung der Auswahl der Tauchplätze versprach Faszination und Erholung bei den Tauchgängen. So zum Beispiel mit dem Spot “Leo´s Hole. Wie der Name schon sagt, wird in ein Loch gesprungen. Man landet in einem Höhlensystem, zieht sich die Flossen an, taucht durch ein kleines Labyrinth und auf 8 Meter Wassertiefe wieder ins freie Meer.
Auch der Ausflug zum 95 km entfernten Wrack von Abu Ghusun war einer der Glanzpunkte. Das einzige Wrack in dieser Region in Südägypten. Ein Handelsschiff, 1993 gesunken, liegt auf 18 – 25 Meter Tiefe direkt am Küstenbereich. Geladen hatte das Schiff Kunststoffgranulat, das heute noch in großer Stückzahl am Strand verteilt ist. Die Herkunft des Schiffes gibt einige Rätsel auf und ist nicht ganz nachvollziehbar. Man vermutet, dass es unter russischer Flagge lief. Als das Boot zu sinken begann, liefen alle Maschinen, auch die Beleuchtung des Schiffes war an. Es war schon etwas seltsam, zumal keine Mannschaft zu sehen war. Beim Sinken zerbrach das Schiff in zwei Teile. In 19 Jahren haben bereits Korallen und viele Fische vom Wrack als künstlichem Riff Besitz ergriffen.
So zeigte sich jeder Tag mit einem ansprechenden Erlebnis. Sichtungen von Stachel- Torpedo- Federschwanz- und Adlerrochen, Weißspitzen-Riffhaien, Schildkröten, Seepferdchen und natürlich einer Seekuh waren an der Tagesordnung.


Marsa Alam 2012

Tauchen im Beach Safari Camp
Wieder einmal hat der Verein eine einwöchige Tauchreise ausgeschrieben und es folgten 8 Mitglieder, die dies auch nutzen wollten. So einem Event gebührt natürlich auch ein ordentlicher Beginn. Deshalb lud Moni vor der Flughafenfahrt alle Teilnehmer zu einem nahrhaften Frühstück in ihre Pizzeria "Al Cervo" Hirsch nach Mögglingen ein. Höhepunkt hierbei war, dass Carlo das Frühstück zubereiten musste / durfte.
Etwas ungewohnt, aber auch ohne großen Mehraufwand, startete der Flieger diesmal ab Nürnberg. Pünktlich um 19 Uhr setzte dieser in Marsa Alam auf. Marsa Alam liegt 300 km südlich von Hurghada / Ägypten. Nach all den Formalitäten und Gepäcksuche ging es nach draußen, wo auch der Bus vom Beach Safari Camp bereits wartete. Denn dort soll für die nächsten 7 Tage unser Domizil sein. Nach 45 Minuten Transfer erreichte die Gruppe das Camp und wurde sogleich von Hassan, unserem Guide, wie auch Emad, dem Camp-Leiter, begrüßt. Hassan war für die Taucher ein alter Bekannter, denn er stattete der Gruppe bei ihren Ägypten-Urlauben des Öfteren schon einen Besuch ab. Nach Aufteilung der Bungalows machte sich ein jeder daran, auszupacken, das Tauchequipment zu richten, um anschließend bei einem Tropfen „in der Bar“ die Planung für die kommende Woche durchzusprechen. Der Start für den ersten Tauchtag wurde auf 11 Uhr gesetzt.
Checkdive wurde an Marsa Egla vorgenommen, einem relativ flachen Tauchplatz, der erst weiter draußen an Tiefe zunahm. Auf der Ladefläche eines LKW´s wurden die Taucher zum Spot gefahren. Für viele etwas ganz Neues. Die Gruppe wurde sofort mit Highlights verwöhnt. Schnecken, Garnelen, 2 Weißspitzriffhaie, und eine Seekuh waren die Ausbeute dieses TG´s. So wurde Werner´s 100. TG gebührend umrahmt. Alles andere wäre auch nicht würdig gewesen. Nicht zu vergessen, die „Feierstunde“ am Abend. Auch der zweite TG wurde an diesem Spot gemacht. Auch diesmal traf der Trupp auf eine / die Seekuh. Allerdings an anderer Stelle. Jetzt wurde die auch noch mit Riesenschildkröten und Kalmaren versüßt. Als dann mal Zeit war, gab´s Mittagessen im Camp. Am Spätnachmittag wurde noch ein TG am Hausriff unternommen. Kurz zur Erklärung: das Hausriff am Camp ist nur durch 4 Einstiege übers Riffdach zu erreichen, den Channels I – IIIund dem „Einstieg Hausriff“. Wir entschieden uns für den Einstieg am Channel II. Da es keine Strömung gab, war das Durchtauchen der Passage recht easy. Hier bekamen alle schon mal den Eindruck, was es alles zu bestaunen gibt. Karettschildkröten, Muränen, Unmengen von Fischen, Nesseltiere, Schwämme, Farne und alle Arten von Korallen waren die Begleiter. Auch die Unterwasserwelt ließ so manch einem ein zufriedenes Nicken zu. Abendessen war nach Rückkehr einzunehmen. Feste Zeiten gab´s für nichts. Gegessen wurde, wenn grad mal nicht getaucht wurde. Der Abend wurde im “Festzelt“ verbracht, wie schon erwähnt, um Werner´s 100. ein wenig zu feiern. Wer zu lange sitzen bleib, hatte eine kurze Nacht. Denn um 5.30 Uhr war jetzt täglicher Start für den Early Morning. Einstieg am Channel II, welcher schon beschrieben wurde, und Ausstieg an Channel III. Dieser war an gespannten Seilen recht gut zu erkennen. Diese waren auch notwendig, um sich durch das Schluchtengeflecht zu orientieren und auch, um bei Strömung, sich an den Seilen herauszuziehen. Bei dieser Tour gesellte sich sogar ein Adlerrochen zur Gruppe.
Immer nach dem 1. TG gab´s Frühstück. Einfach, aber lecker. Wie auch alle anderen Mahlzeiten. Und was an dieser Stelle gesagt werden muss, ist das Nette, dass niemand von “Pharaos Rache“ eingeholt wurde. Für manch einen eine Premiere.
Tauchplätze wie Kilo Tamania wurden auf der Süd – und Nordseite betaucht. Krokodilfische, Drachenköpfe und Seezungen waren die Ausbeute. Zwischendurch mal wieder ein TG am Channel II. Dies war jederzeit möglich, denn es war fast die ganze Woche über windstill.
Was gut fürs Tauchen war, war über Wasser am Tage ein Kampf mit Sonnencreme und Cap. Denn Temperaturen von weit über 40° C, im Schatten versteht sich, waren auch in der Nacht noch spürbar und eine kleine Härteprüfung jedes einzelnen.
Am zweiten Tag war dann auch schon ein Nachttauchgang in Kilo Tamania geplant. Mit Sichtungen von Drachenköpfen, einer großen Rundkrabbe, Garnelen und alle Arten von Sternen und Farnen wurde dieser TG beendet. An diesem Abend war die Truppe ziemlich ausgepowert, da an diesem Tag 5 TG´s auf dem Programm standen.
So ging es die weiteren Tage zwischen Gebel Rosas, Hausriff-Einstieg mit Ausstieg an Channel II, Channel II auf Channel III, Marsa Samadei (auch Andys Höhlenspot genannt) dahin. Dass manch einer angespannt und aufgeregt war, ließ derjenige auch erkennen. Bis zu den Hüften im Wasser, die Brille auf und die Flossen in der Hand. So kann der Tauchgang beginnen – doch wo war Jacket und Flasche? Noch sauber aufgestellt auf den Teppichen am Strand. Wäre wohl ein sehr kurzer TG geworden. Da es ja relaxed zuging, wurde unter etwas schmunzeln bis zu seiner Rückkehr mit Flasche gewartet. Wer´s war, bleibt ein kleines Geheimnis.
Ein wirklich erwähnenswerter Tauchspot war Abu Shasli. Leider nur noch zu betauchen, wenn 5 € ans neu gebaute Hotel gezahlt wird. Es lohnt sich aber allemal. Gemächlicher Einstieg vom Strand, entlang eines gespannten Seiles, durch eine atemberaubende Grottenlandschaft, hinaus ins offene Meer. Dies wird manch einem in Erinnerung bleiben. Hier schweigt aber des Erzählers Höflichkeit. Dort erwarteten die Taucher alles nur Erdenkliche. Ganze Felder on Röhrenaalen (Werner, das waren die Echten), Barakudas, Thunfischen, Dornhechte, Schwärme von Makrelen, Drachenköpfe, eine Vielzahl unterschiedlichster Schnecken. Eine ganze Aufzählung würde Platz und Rahmen sprengen.
So war es dann für Schorsch ein erlebender Moment, an diesem Platz seinen 100. TG durchgeführt zu haben. Dieser wurde dann am Abend auch entsprechend gefeiert. Auch hier zeigte sich der Jubilar als echter “Teufelskerl“. Auch der eingeübte “Heimatabend“ von Staff und anderen Einheimischen war Dank Moni ein voller Erfolg. Mehr von diesem Abend wird allerdings nicht berichtet.
Der letzte TG der Woche ging noch einmal vom Einstieg Hausriff zum Channel II. Schon beim Einstieg machten sich Schwierigkeiten breit, diesen überhaupt zu finden. Denn zwischenzeitlich gab es Wind und dementsprechend auch reichlich Wellen. Nach Auffinden des Einstiegs musste mit viel Geschick die Gewalt der Wellen schon an der Oberfläche ausgetrickst werden, um unbeschadet ins tiefere Wasser zu gelangen. Auf dem 50-minütigen Weg zum Ausstieg sichtete die Gruppe Napoleon, Barakudas und Tunas. Zurück durch den Channel II wurde so manchem klar, was Strömung heißt. Am festgemachten Seil zog sich die Gruppe nacheinander durch den Kanal. Ohne Seil wäre ein Ausstieg nicht mehr möglich gewesen. Auch an der Oberfläche angekommen bedarf es noch einiges an Kraft und Widerstand, um unverletzt aus dem Wasser zu kommen. Denn die jetzt schon großen Wellen hätten ein leichtes, einen nicht sicher stehenden Taucher umzuwerfen und ihn wie Treibholz in der Brandung aussehen zu lassen.
So war jetzt nur noch Equipment waschen angesagt. Dies natürlich auch mit reichlich Innenwäsche. Am Abend wurde der Trupp dann noch von Hassan, unserem Guide, in ein Fischlokal nach Marsa Alam eingeladen. Bei Unmengen von Fisch und anderen Krustentieren, Salaten und einheimischen Soßen ließ mal bei einem so grandiosen Mahl die Woche ausklingen. Am nächsten Morgen um 5 Uhr war dann auch die Abholung zum Airport angesagt, leider. 12 Stunden früher als ursprünglich geplant – aber so wollte es Air Berlin.
So trafen wir gegen 13 Uhr wieder in Nürnberg ein. Und wie ein Urlaub anfängt, sollte dieser auch enden – bei Moni in der Pizzeria. Carlo bekochte die Meute mit Rigatoni al Forno, ein Genuss, und dazu ein kühles Hefeweizen. Das einzige, was in dieser Woche fehlte.
Als Resümee bleibt zu sagen, dass wir einen nicht alltäglichen Tauchurlaub unternahmen. Camp-Manager Emad, auch “Mr. No Problem“ genannt, stellte seinen Fernseher (der einzige im Camp) zur Verfügung, um EM – Spiele zu schauen. Vor allem ein Genuss, da sich beim Hollandspiel auch noch 3 Holländer ins Camp gesellten. Verwunderlich, dass Hassan als Einziger mit Deutschland – Trikot auflief.
Die spartanisch eingerichteten Bungalows waren Gewöhnungssache, an die sich aber jeder schnell gewöhnte. Und fürs nächste Mal hat Hedwig auch schon Tipps parat.
Relaxtes tauchen an herrlichen Tauchspots war Garantie. 21 TG´s an 5 Tauchtagen ist auch nicht alltäglich. Keine abendliche Etikette zum Essen trug auch zur Gemütlichkeit bei.
Mit Truck und Pick-up zu den Spots war für viele eine neue Errungenschaft, die die aber nicht nachteilig zu sehen ist. Am Schluss nach einem Dank an Jürgen, von dem alles Bild – und Filmmaterial stammt. Unermüdlich war er bei jedem TG bemüht, die grandiosen Eindrücke für alle fest zu halten. Vielen Dank auch an Moni für Das Frühstück und den schmackhaften Ausklang. Der Dank geht auch an Werner, Schorsch und Disi, die der Truppe den Transfer bereiteten.
Einziges Manko wieder einmal – Delfine und Walhaie wurden der Truppe auch diesmal vorenthalten. Ansonsten – gerne wieder ;-)


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